Neues/Suche Anthologien Werkausgaben Lyrik Dramatik Romane Literarische Prosa Philosophie Philologie | Religion Geschichte Lokalgeschichte Politik/Wirtschaft Musik und Kunst Naturkunde Autoren Verlag Impressum/AGB | ARNSHAUGK VERLAG Weltwitzer Weg 8 · 07806 Neustadt an der Orla Tel. 036481 / 279264 · ePost: »Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt; und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen läßt.« (Otto von Bismarck) |
82603182 Versari, Strategien der Liebesrede in der Dichtung | 19.80 € |
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57906928 Zander, Warum waren die Moenche so dick | 15.00 € |
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López Casoli, Esteban M. : Harmoniemusik in Austria and Colonial America. 2026. 184 p. 280 gr. ISBN 3-903000-99-X. Gb. | ||
Eliade, Mircea: Die Hooligans. Roman. Aus dem Rumänischen von Richard Reschika. 2026. 450 S. 500 gr. ISBN 3-903000-98-1. Gb. Der ungekünstelte Roman eines großen Erzählers. Das Porträt einer Jugend, die zwischen Größenwahn und Nihilismus, Anarchie und Faschismus hin- und hergerissen ist. Schläger, Möchte-gern-Künstler, Flittchen und Psychopathen, Intellektuelle und Weltverbesserer im Bukarest der 30er Jahre verbindet die Erfahrung, die einer auf den Punkt bringt: »Es gibt einen einzigen fruchtbaren Beginn im Leben: die Hooligan-Erfahrung. Nichts respektieren, nur an sich glauben, an seine Jugend, an seine Biologie... Wer nicht so anfängt, sich selbst oder der Welt gegenüber, wird nichts schaffen. Die Wahrheiten vergessen können, genug Leben in sich haben, um sich weder beeinträchtigen noch beschämen zu lassen – das ist die Berufung zum Hooligan.« | ||
klepper: Terra. Ein Symbol. Prolog, drei Spiele, Epilog. 2025. 480 S. 650 gr. ISBN 3-95930-281-9. Gb. Der Zyklus kosmischer Wort-Dramen, deren Mittelpunkt Golgatha bildet, beschäftigte den berühmten Komponisten und Dirigenten seit seiner Jugend. Im Nachwort betont er seine Erleichterung, daß es ihm im 70. Lebensjahr schließlich vergönnt war, das Werk abzuschließen. Die 1933 in Potsdam gedruckte Auflage wurde bis auf wenige Exemplare eingestampft. Seither hat sich niemand für einen Neudruck verwandt, es ist hingegen festzustellen, daß die Existenz dieses Bühnenwerks weithin, auch etwa im Online-Lexikon Wikipedia, verschwiegen wird. Dies zeigt einmal mehr, daß die Frohe Botschaft Christi heute kein geringeres Skandalon darstellt als in der Antike. | ||
Haslhofer, Jurek: Triptychon der fortgeschrittenen Stunde. Roman. 2025. 479 S. 650 gr. ISBN 3-95930-228-2. Gb. | ||
Richter, Eva: Zeichnungen. 2025. 143 S. 200 gr. ISBN 3-95930-139-1. Kt. | ||
Hölzl, Wolfgang: Bruckners Weg zur Siebenten. 2025. 480 S., zahlr. Notenbeisp. 800 gr. ISBN 3-95930-022-0. Gb. Dieser Band behandelt neben der Sechsten die beiden berühmtesten Bruckner-Symphonien, nämlich die Vierte aus den Jahren 1878/80 und die Siebente, wobei vor allem die Analyse letztgenannten Werks sehr ausführlich ausfällt. Obschon sie letztlich den Durchbruch bringen sollte, wurde keine andere Bruckner-Symphonie seitens der Wiener Kritik derart mit Gehässigkeit und Häme überschüttet; und bis in unsere Tage stoßen sich so manche Musikkommentatoren beispielsweise an der Kürze des Finales oder an vorgeblichen Banalitäten etwa am Schluß des Kopfsatzes oder am Höhepunkt des Adagios. Die vorliegende Schrift versucht, dieses trotz aller Popularität immer noch verkannte Werk in neuem Licht erscheinen zu lassen, indem das dahinter stehende formale und, damit eng verbunden, harmonisch-tonale wie auch das metrische Konstrukt erstmals aufgezeigt und erläutert wird. | ||
Sander, Hans-Dietrich: Brouillon eines christlichen Ketzers. Herausgegeben von Heiko Luge. 2025. 208 S. 330 gr. ISBN 3-944064-70-4. Gb. Skizzen und Notizen zur Religion. | ||
Sander, Hans-Dietrich: Style and Order. Gesammelte Aufsätze, herausgeben von Heiko Luge. 2025. 3500 gr. Bestell-No. 18000105. Gb. Auf einem Gang durch ein wüstes Land, das verbombte und brennende Berlin in der Nacht am 1. März 1943, sagte der Physiker Werner Heisenberg, sobald das Denken »die Form sprengt, führt der Weg ins Chaos und ich bin nicht gewillt, dieses Chaos, wie wir es hier vor uns sehen, mit Begriffen wie ›Götterdämmerung‹ oder ›Weltuntergang‹ zu verherrlichen.« Mit dem Wort Chaos bezeichnen wir gemeinhin Verhältnisse, die alle Bereiche unseres Lebens verwüsten. »The wasteland« nannte der amerikanisch-englische Dichter T.S. Eliot sein berühmtes Poem von 1922 – ein Titel, der noch tiefgründer als die Trümmerlandschaften des Zweiten Weltkriegs die heillosen Zustände unserer Tage beschreibt. Eliots dichterischer Genius gebar wenige Jahre später die Formel zu ihrer Überwindung: 1928 stellte er in einer Essaysammlung dem »anything goe's« der alles auflösenden Moderne die Losung »Style and Order« entgegen, deren Tiefenschärfe sich erst deutschen Denken offenbart. »Style and Order« ist die geeignete Parole, um das sich heute ausbreitende Chaos zu sichten und zu bändigen. Sie gab den Titel für die vorliegende Edition bei Arnshaugk, in der ausgewählte und thematisch geordnete Texte des nationalen Denkers und Publizisten Hans-Dietrich Sander in loser Folge erscheinen. | ||
Blüher, Hans: Philosophie auf Posten. Schriften 1916-21. Neusatz d. Ausg. Heidelberg 1928. 2024. 208 S. 300 gr. ISBN 3-95930-254-1. Gb. Merkworte für den Freideutschen Stand (1918), Ulrich von Wilamowitz und der deutsche Geist 1871–1915 (1916), Die Intellektuellen und die Geistigen (1916), Der bürgerliche und der geistige Antifeminismus (1916), Deutsches Reich, Judentum und Sozialismus (1919), Der Geist der Weltrevolution (1920), Frauenbewegung und Antifeminismus (1921), Der Charakter der Jugendbewegung (1921). | ||
Iljin, Iwan Alexandrowitsch: Das verschollene Herz. Ein Buch stiller Betrachtungen. 2023. 170 S. 260 gr. ISBN 3-9632101-6-8. Kt. Dieses ganz eigenartige, poetische und zugleich philosophisch-religiöse Werk enthält eine Fülle philosophischer Skizzen, künstlerischer Meditationen und religiöser Betrachtungen, die locker aneinander gefügt von einem einzigen, schöpferischen Grundgedanken getragen sind, nämlich jedes Ereignis im Leben des Menschen als eine persönliche Begegnung mit Gott zu begreifen. Dem deutschen Leser schenkte Iljin damit drei geistig tiefe Besinnungsbücher, die jedoch leider auf Grund der Kriegswirren zunächst gänzlich in Vergessenheit geraten sind und die wir Ihnen nun in überarbeiteter Form präsentieren können: Band 1: Ich schaue ins Leben, ein Buch der Besinnung, (1943); Band 2: Das verschollene Herz, ein Buch stiller Betrachtungen, (1943); Band 3: Blick in die Ferne, ein Buch der Aufgaben und Hoffnungen, (1945). | ||
Werfel, Franz: Bocksgesang. Tragödie in fünf Akten. 2023. 91 S. 200 gr. ISBN 3-95930-279-7. Gb. Im osmanischen Südslawien vermischen sich soziale und religiöse Konflikte mit unerfüllter Liebe. Ein zum Großbauern aufgestiegener Adliger verlobt seinen Sohn mit der Tochter eines ebenbürtigen Nachbarhofs. Eine seltsame Kälte erfüllt die Zeremonie, es gibt auch freche Andeutungen aus dem Gesinde. Der Bräutigam soll die Braut durch das Anwesen führen, sie sagt ihm auf den Kopf zu, daß er ihr intellektuell nicht gewachsen ist, weil sie sofort merkt, daß ein böses Geheimnis über dem Hof liegt. Durch den Auftritt eines westlich-aufklärerisch eingestellten Arztes erfahren wir, daß ein älterer Bruder des Bräutigams wegen angeborener Mißgestalt seit 23 Jahren in einem Stall verborgen und von einer Magd ernährt wird. Sein Ausbruch aus dem Stall und sein Auftritt bei den landlosen Zuwanderern wird zum Fanal eines Aufstandes, der in einer Kirche immer deutlicher mystische Züge annimmt. Nachdem der Aufruhr militärisch niedergeschlagen, der Hof des Gospodars niedergebrannt, das Land verwüstet und beide Söhne tot sind, entdeckt das vom Geheimnis entfremdete Elternpaar die Liebe neu. Aber auch das Geheimnis erlebt seine Wiedergeburt, der Drang zur Grenzüberschreitung bleibt in der Welt und wartet auf die nächste Tragödie. | ||
Kovács, Adorján: Sándor Petöfi – »Dichter sein oder nicht sein«. Dichtung und Deutung. 2023. 303 S. 460 gr. ISBN 3-95930-276-2. Gb. Der romantische Dichter Sándor Petöfi (1823–1849) ist der international bekannteste Autor Ungarns. Er soll hier zu seinem 200. Geburtstag neu vorgestellt werden; nicht als der Volks-, National- und Revolutionsdichter, zu dem er von unterschiedlichsten politischen Strömungen erklärt worden ist, sondern unter literarischen Gesichtspunkten, die ihn als einen poetologisch bewußten, vielseitigen, inhaltlich widersprüchlichen, experimentellen und Entwicklungen der Zukunft antizipierenden Autor ausweisen. Es ist diese literarische Qualität, die ihn zu einem der größten Lyriker überhaupt macht. Diese Monographie kann durch die vielen zitierten Gedichte in ausgesuchten Übersetzungen auch als Auswahl von Petöfis Lyrik gelesen werden.
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Trubetzkoy, Nikolai Sergejewitsch: Europa und die Menschheit. Aus dem Russischen übersetzt von S. Jacobssohn und F. Schlömer. Mit einem Vorwort von Otto Hoetzsch. Neusatz d. Ausg. München 1922. 2023. 79 S. 200 gr. ISBN 3-95930-275-4. Gb. Diese Polemik folgt einer unerbittlichen Logik. Zunächst werden Chauvinismus und Kosmopolitismus als Verwandte entlarvt. Scheinbare Gegensätze, die graduelle Unterschiede sind, die Nation wird »Europa« mit universeller Deutungshoheit und der Macht über alle Begriffe und Wertmaßstäbe. Was heute unter dem Schlagwort »Globalisierung« läuft, ist seit Jahrhunderten angelegt. Es gibt kein historisches Beispiel, daß ein Volk die Europäisierung auf ein zuträgliches Maß begrenzen hätte können. Peter I. wollte von Europa nur Heer und Flotte übernehmen, seine Erben unterwarfen sich beschämend. Der Sozialismus ist auch ein Scheinausweg und beschleunigt sogar die Unterwerfung. Der Autor fordert ein Erwachen der Geister: Europa steht gegen die Menschheit. | ||
Reschika, Richard: Vermeer und Hammershøi. Meister der Malerei im Licht der Philosophie. 2023. 284 S., 16 Farbtafeln 460 gr. ISBN 3-95930-273-8. Lw. Jan Vermeer van Delft (1632–1675) und Vilhelm Hammershøi (1864–1916) trennen etwa zweihundertfünfzig Jahre. Gleichwohl bestehen zwischen beiden vielfältige thematische und formale Verbindungen: namentlich ihre Vorliebe für realistische Darstellungen intimer Interieur-Szenen, in deren Mittelpunkt oft einsame, introvertiert und zugleich geheimnisvoll wirkende weibliche Figuren stehen. Hammershøi verehrte die niederländischen Maler des Goldenen Zeitalters und »zitierte« Vermeer sogar mehrfach in seinen nicht minder enigmatischen Gemälden. In der bewußt interdisziplinär angelegten Studie untersucht der Autor, inwieweit neben der Kunstgeschichte auch und gerade die Philosophie – etwa von Platon, Epikur, Descartes, Spinoza, Leibniz, Burke, Kierkegaard und Schopenhauer – zu einem tieferen Verständnis der zwischen Immanenz und Transzendenz, Schönheit und Melancholie changierenden Bilder beizutragen vermag. | ||
Bismarck, Alexander von (Hg.): Begegnungen zwischen Russen und Deutschen. Eine Anthologie der Verständigung. Mit 35 Zeichnungen von Sebastian Hennig. 2023. 159 S., 4 Abb., 35 Zeichn. 280 gr. ISBN 3-95930-272-X. Gb. In dieser literarischen Anthologie zeigen siebenunddreißig Autoren mit Erzählungen, Gedichten, kleinen Essays und einer Bildgeschichte, wie in Vergangenheit und Gegenwart persönliche Begegnungen zwischen Russen und Deutschen unbeschadet von allen politischen Verwerfungen funktionierten und funktionieren. Außerdem stellt der Herausgeber mit seinem Bismarck-Dialog auf Schloß Döbbelin ein Projekt des konstruktiven Austauschs und der Verständigung vor. Ein Zeichen inmitten neu entflammter Ausgrenzung und Kontaktscheu. Mit Beiträgen von Alexander von Bismarck, Sebastian Hennig, Uwe Steimle, Jens Lammla, Alexander Block, Bernd-Ingo Friedrich, Oda Schaefer, Jürgen Kuhlmann, Georg Steiger, Helmut Bartuschek, Hilko Gerdes, Uwe Lammla, Horst Köhler, Michael Klonovsky, Werner Ulrich, Norbert Zankl, Klaus Ender, Tanja Krienen, Alexander Ulfig, Rolf Schilling, Adorján Kovács, Helmut Roewer, Viola Schühly, Hansjörg Rothe, Uwe Haubenreißer, Franns-Wilfried von Promnitz, Árpád von Nahodyl Neményi, Uwe Nolte, Richard Reschika, Roman Koshmanov (Piligrim), Oliver Guntner, Marc Zoellner, Burkhard Jahn, Maria Vola-Vladykina, Rainer Hackel, Daniil Koshmanov und Jurek Haslhofer. Inhaltsverzeichnis (Informationen zu den Autoren verlinkt) Dialog auf Schloß Döbbelin (Alexander von Bismarck) 7 Wir lieben Brot (Jens Lammla) 9 Zeit heilt alle Wunder (Uwe Steimle) 15 Aviator (Alexander Block) 17 Ljuba (Bernd-Ingo Friedrich) 19 Oleg (Bernd-Ingo Friedrich) 23 Flüchtlinge (Oda Schaefer) 25 Kindheitserinnerungen (Jürgen Kuhlmann) 26 Nie wieder Ostsee (Georg Steiger) 28 Rusalka, Rusalka … (Helmut Bartuschek) 30 Am Mönckebergbrunnen (Hilko Gerdes) 32 Baltische Reise (Uwe Lammla) 35 Stoßseufzer eines Kriegsgefangenen (Horst Köhler) 37 Kein Leben ohne Tatjana (Michael Klonovsky) 38 Heimat im Seelenton (Werner Ulrich) 49 Rossia Druschba (Norbert Zankl) 51 Schaumgeboren (Klaus Ender) 54 Karascho, karascho (Tanja Krienen) 55 Rußland gehört zu Europa (Alexander Ulfig) 62 Zagorsk (Rolf Schilling) 64 Das Geheimnis (Adorján Kovács) 65 Zar Peter III. rettet Preußen (Helmut Roewer) 71 Iphigenie auf Tauris (Uwe Lammla) 74 Dascha (Viola Schühly) 76 Don Quixote und Hamlet (Hansjörg Rothe) 79 Wenn (Uwe Haubenreißer) 82 Meine DSF-Geschichte (Franns-Wilfried von Promnitz) 83 Mittsommer in Kaunas (Árpád von Nahodyl Neményi) 88 Frieden in Rußland (Uwe Nolte) 90 Ilja Repin (Richard Reschika) 92 Deutsch und russisches Gelände (Sebastian Hennig) 102 Die Wolgareise 1996 in Bildern (Sebastian Hennig) 113 Das dritte Lied des Bajan (Roman Koshmanov) 131 Der Maschinist (Oliver Guntner) 133 Sie nannten ihn Tarzan (Marc Zoellner) 138 Zu »Romeo und Julia« (Burkhard Jahn) 142 Petersburg oder Berlin? (Maria Vola-Vladykina) 143 Der Unfall (Rainer Hackel) 145 Eremit (Daniil Koshmanov) 149 Mascha (Uwe Steimle) 150 Was mir zu Rußland einfällt (Jurek Haslhofer) 152 Schirjajewo (Uwe Nolte) 158
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Mereschkowski, Dmitri Sergejewitsch: Anmarsch des Pöbels. Drei Essays. Übersetzt von Harald Hoerschelmann. Neusatz d. Ausg. München 1907. 2023. 119 S. 240 gr. ISBN 3-95930-271-1. Gb. Der Autor ist durch eine Reihe historischer Romane, insbesondere »Leonardo da Vinci«, bekannt. Weil er die Geschichte als Widerstreit von Christ und Antichrist verstand und dekabristische Traditionen mit mystisch-orthodoxen Elementen vermischte, verstand er sein Schaffen stets auch politisch. Er lehnte die Aufklärung des Westens ab und sah den Osten in eschatologischer Mission, wobei Dostojewski eine wichtige Rolle spielte. Die hier wieder aufgelegte Kritik an den Anarchisten Alexander Herzen und Michail Bakunin erschien bereits 1907 auf Deutsch. Mit »Pöbel« ist keineswegs die soziale Unterschicht, sondern der »Bourgeois«, also das leibhafte Geldverdienen um seiner selbst willen und dessen intellektuelles Personal der Fortschritts-, Gleichheits- und Wohlstandsideologie gemeint. Dieses frühe Pamphlet des Antiliberalismus leidet noch nicht an der Distanzeritis späterer Jahrzehnte. | ||
Berdjajew, Nikolai Alexandrowitsch: Die Weltanschauung Dostojewskis. Übersetzt von Wolfgang Groeger. Neusatz d. Ausg. München 1925. 2023. 190 S. 332 gr. ISBN 3-95930-270-3. Gb. Berdjajew, vier Jahre jünger als Lenin und zuerst Marxist, erkannte durch die Werke W. Solowjows die Bedeutung der russischen Orthodoxie und geriet so schon im Jahrzehnt vor der Revolution in Widerspruch zur späteren Staatsphilosophie, was 1922 zur Ausweisung führte. Er starb 1948 in Frankreich. Geistesströmungen der folgenden Jahrzehnte konnten mit dem christlichen Sozialismus russischer Prägung wenig anfangen. Obwohl sich Dostojewskis Werke gerade in Deutschland großer Beliebtheit erfreuen, wird die enge Verknüpfung metaphysischer und sozialer Fragen weithin übergangen, wie ja auch die politischen Schriften des Dichters kaum bekannt sind. Berdjajews Interpretation erschließt einen Kosmos von großer realpolitischer Aktualität. | ||
Koshmanov (Piligrim), Roman: Sojdu k rasmytym beregam. Ausgewählte Dichtungen und poetische Übertragungen. Mit zehn Bildern des Autors. 2023. 160 S., 10 Abb. 300 gr. ISBN 3-95930-269-X. Gb. Dieses Gedichtbuch in russischer Sprache enthält neben einer Auswahl eigener Gedichte Nachdichtungen von Christoph Martin Wieland, Annette von Droste-Hülshoff, Theodor Storm, Wilhelm Busch, Detlef von Lilienkron, Jean Aicard, Otto Ernst, Max Herrmann-Neiße, Fritz Usinger, Elisabeth Langgässer, Oda Schaefer, Wolf von Aichelburg, Horst Köhler, Rolf Schilling, Uwe Lammla, Uwe Haubenreißer, Uwe Nolte, Florian Kiesewetter und Daniil Koshmanov. | ||
Weiss, Volkmar: Als Bock entführt zu den Sibyllen. Eine pornographische Dystopie. Mit Federzeichnungen von Sebastian Hennig. 2023. 151 S., 18 Abb. 240 gr. ISBN 3-95930-267-3. Gb. Atlantis lebt! Seit Jahrhunderten wird uns allen verheimlicht, daß auf der Insel Sibyllen als Königinnen herrschen, die zur Fortpflanzung nur wenige Böcke brauchen, wie Tiere halten und als Drohnen durchfüttern, von Arbeiterinnen umsorgt. Diese radikal-feministische Ordnung sichert ihr Bestehen, indem sie Jahr für Jahr hochgezüchtete Töchter als jungfräuliche Leckerbissen, aber nichtsdestotrotz mit fortgeschrittener Sexualbildung, an die Eliten Europas versteigert, die im Gegenzug die Insel und ihr Geheimnis total abschirmen. Als ein früherer Olympiasieger, einst als muskelprotzender Bock auf die Insel entführt, ausgedient hat und Freigang bekommt, geschieht das Unfaßbare, und eine der Sibyllen verliebt sich in ihn. Gelingt den beiden der Ausbruch? Schon in »Das Tausendjährige Reich Artam« sah der Verfasser »Das Große Chaos« kommen. In diesem Roman deckt er ein noch dunkleres, erregendes Geheimnis auf. | ||
Danilewski, Nikolai Jakowlewitsch: Rußland und Europa. Eine Untersuchung über die kulturellen und politischen Beziehungen der slawischen zur germanisch-romanischen Welt. Übersetzt und eingeleitet von Karl Nötzel. Neusatz d. Ausg. Stuttgart 1920. 2023. 320 S. 460 gr. ISBN 3-95930-265-7. Gb. Jahrzehntelang herrschte im übrigen Europa das Vorurteil, Gesellschaft und Politik seien in Rußland so vom Marxismus geprägt, daß sich ein näheres Hinschauen nicht lohne. Auch die Gegensätze zu China und Jugoslawien wurden einzig auf den Alleinvertretungsanspruch von Lenins Erben geschoben. Dabei galt als ausgemacht, die Bolschewiki hätten in jeder Hinsicht mit der vorrevolutionären Geschichte gebrochen. Abgesehen davon, daß ein so totaler Bruch niemals möglich ist, hätte etwa ein Blick auf Kunst und Literatur gelehrt, daß im sowjetischen Rußland mehr Kontinuität bestand als im übrigen Europa. Unsere Reihe mit russischen Philosophen zeigt die dortige Klarsicht schon im 19. Jahrhundert, daß nicht Rußland, sondern der Westen unser gemeinsames Erbe verläßt. Mit steigendem Unbehagen im Westen erhöht sich die Bereitschaft anzuerkennen, daß die russische »reaktionäre« Weltsicht in Wahrheit die von morgen und übermorgen ist. | ||
Lammla, Uwe: Gospod menja sjuda priwjol. Ausgewählte Dichtungen und Dramen. In russischer Sprache. Übertragen von Roman Koshmanov (Piligrim). 2023. 336 S. 450 gr. ISBN 3-95930-264-9. Gb. Die Ausgabe enthält in russischer Sprache Gedichte aus allen Sammlungen von »Endymion« bis »Winterlandliebe«, sowie vollständig die Dramen »Polyphem«, »Medea«, »Orpheus«, »Anna Luise« und »Götzenspiele«. | ||
Reschika, Richard: Goldgrund der Welt. Ernst Jüngers poetische Metaphysik. 2. erw. u. überarb. Aufl. 2023. 568 S. 900 gr. ISBN 3-95930-263-0. Lw. Eine integrale und systematische Darstellung der spezifisch Jünger’schen (poetischen) Metaphysik im Spannungsfeld von Tradition und Innovation, und zwar unter Berücksichtigung des Gesamtwerkes – nicht nur einzelner Schriften beziehungsweise Schaffensperioden –, bildet jedenfalls nach wie vor ein echtes Desiderat. Diese bibliographische Lücke schließen zu helfen, ist das vornehmliche Ziel des vorliegenden Buches über Ernst Jüngers poetische Metaphysik, das sich als Annäherung versteht, nämlich sowohl im ursprünglichen Wortsinn als auch im Jünger’schen (metaphysischen) Verständnis: Vollkommenes ausschließend, aber das Vollkommene anstrebend. Denn wir haben es, wie noch zu zeigen sein wird, mit einem gleichermaßen kohärenten wie – über viele Jahrzehnte – erstaunlich konstanten metaphysischen System zu tun, das Jünger jedoch hauptsächlich in Gestalt sinnlich-poetischer Bilder und viel weniger durch abstrakte philosophische Begriffe darzulegen sucht. | ||
Iljin, Iwan Alexandrowitsch: Die Philosophie Hegels als kontemplative Gotteslehre. Neusatz d. Ausg. Zürich 1946. 2023. 415 S. 695 gr. ISBN 3-95930-261-4. Lw. An Hegel-Kritik und Studien zur Widersprüchlichkeit seiner Lehren besteht bekanntlich kein Mangel. Was diese komplexe Analyse auszeichnet, ist die Schwerpunktsetzung auf eine sonst nahezu durchgängig übersehene und nach Meinung des Autors tiefsinnigste Spekulation, nämlich die Lehre vom Allgemeinen und vom Konkreten. Hegel wollte eine Theodizee schreiben, und zwar in der Form des Pantheismus. Aber der Pantheismus ist dazu nicht geeignet. Hegels »Gottheit« ist ein erhabener Weltschöpfer zweiten Ranges, – um eine alte neuplatonische Bezeichnung zu gebrauchen, – ein »Demiurg«, eine schaffende Weltseele oder Weltsubstanz, welche die Grundformen ihres Lebens aus der Offenbarung Christi entlehnt hat, die als »Logos« beginnt und als ewig schaffender »Telos« abschließt. Aber Gott ist es nicht. Denn das Wesen Gottes bleibt über der Mühe, über dem Leiden, über dem Schicksal der Substanz in der Welt erhaben. | ||
Leontjew, Konstantin Nikolajewitsch: Byzantismus und Slawentum. Aus dem Russischen von Daniil Koshmanov. 2023. 167 S. 250 gr. ISBN 3-95930-256-8. Gb. Weil die Römer (und das sind vor allem die mächtigen römischen Familien) es Kaiser Konstantin niemals verziehen, daß er die Hauptstadt in das tatsächliche Zentrum des Reiches verlegte, und mehr als tausend Jahre Propaganda betrieben, sind Byzanz und Byzantinismus im Westen geradezu ein Schimpfwort geworden. Der Autor zeigt in seinem, hier mit fast 150 Jahren Verspätung auch in deutscher Sprache erscheinenden, bekanntesten Buch, wie Byzanz für Staatswerdung und -erhaltung Rußlands wesentlich ist. Die anderen slawischen Völker opponieren unter westlichem Einfluß dagegen. Solange sie aber das dritte Rom verneinen, werden sie immer Werkzeuge fremder Mächte bleiben. Ein geradezu prophetisches Buch von bedrückender Aktualität. | ||
Bremhorst, Holger: Geistig ist der Sieg. Vom wahren Gottes-Dienst. Testament und Meßopfer – eine Richtigstellung. 2023. 93 S. 260 gr. ISBN 3-95930-245-2. Gb. Ein Buch über »Gott und die Welt«. »Die Welt« und Gott. »Die Welt« oder Gott. Das ist die im Grunde einzige wichtige Entscheidung im Leben. Und wer über-leben, Gott »beikommen« will, sich also entschieden hat, wird diese Entscheidung end-gültig nur wahr-machen können, wenn er als Geist-Wesen Mensch sich in der einen unteilbaren Wahrheit Gott zu nähern sucht, auf der Gott-Ebene, der Ebene des objektiven Geistes, Gott »dient«. Ein Bewußtsein für die Bedeutung dieser Form des Gottes-Dienstes, für das »rettende« Geistige versucht der Autor zu vermitteln, indem er am Beispiel der christlichen Religion diese metaphysische Dimension als deren Wesenhaftes, dem er eine »der Welt« verpflichtete Abirrung innerhalb des »Gesamtkunstwerkes« Katholizismus gegenüberstellt, erschließt. Ein Buch für den ehrlichen Gott-Sucher, der, sich sowenig auf eine hilfestellende »Vermittlung« wie auf sein »persönliches Gefühl« verlassen wollend, als einer »der Wenigen« die »enge Pforte« zu finden trachtet! | ||
Klapp, Ernst: Wiesen und Weiden. Eine Grünlandlehre. 2023. 644 S. 1380 gr. ISBN 3-948075-60-3. Gb. Die wichtigste ökologische Funktion des Graslandes besteht in dem Zusammenwirken von Gras und grasfressenden Tieren. Gras wächst nicht trotz, sondern wegen der Beweidung. Die Lebensgemeinschaft von Weidetier und Weidegras bildet eine wesentliche Grundlage für die menschliche Existenz. Während Gras, das weltweit auf zwei Drittel der agrarisch nutzbaren Flächen wächst, vom Verdauungsapparat des Menschen nicht direkt verwertet werden kann, geschieht dies auf dem Umweg über die grasfressenden Nutztiere. Kühe sorgen zudem für eine ausgewogene Kulturlandschaft, weshalb ein totaler Fleischverzicht katastrophale Folgen hätte. | ||
Hülsmann, Jörg Guido: Die Wirtschaft und das Unentgeltliche. Kostenlose Güter zwischen Kapitalismus und Staat. 2023. 562 S. 810 gr. ISBN 3-948075-53-0. Gb. Der Mensch kommt mittellos auf die Welt, und mittellos verläßt er sie auch wieder. Alle anfänglichen Gaben erhält er von anderen. Schließlich hinterläßt er anderen, was er im Laufe vieler Jahre angesammelt hat. Trotz der Allgegenwart unentgeltlicher Güter und trotz ihrer überragenden praktischen Bedeutung haben Ökonomen es versäumt, sie systematisch zu untersuchen. Großzügigkeit, Geschenke und unbezahlter Überfluß sind keine Gegenstände der Nationalökonomie. Das vorliegende Buch soll sie einbeziehen – und dazu die verschiedenen Wege, auf denen Güter innerhalb und außerhalb der Märkte unentgeltlich bereitgestellt und erhalten werden. Unentgeltliche Güter und Märkte ergänzen sich nicht nur, wie Hülsmann aufzeigt, sondern stehen in einer symbiotischen Beziehung zueinander. Es gibt ein angemessenes Gleichgewicht zwischen unentgeltlichen Gütern und anderen Gütern, die bezahlt werden müssen. Dieses Gleichgewicht ändert sich im Laufe der Zeit unter dem Einfluß der jeweiligen kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Umstände. | ||
Lisson, Frank: Griechentum und deutscher Geist. Anatomie einer Sehnsucht. 2023. 684 S. 1180 gr. ISBN 3-948075-51-4. Gb. Seit dem 18. Jahrhundert war unter deutschen Neuhumanisten die Idee zur Forderung erhoben worden, daß es einen höheren menschlichen Sinn jenseits des bloß Utilitaristischen und Opportunen geben müsse - und man meinte, daß diese Forderung oberste pädagogische Priorität zu genießen habe. Darin bestand die vielleicht herrlichste deutsche Mission zum Wohle Europas, die freilich von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Als ob man bereits um 1800 geahnt hätte, welch ähnliches Los der eigenen Kultur beschieden sein würde, sympathisierten die meisten deutschen Bildungsbürger mit dem Schicksal der Hellenen wie Erkrankte, welche vom gleichen Leiden befallen seien. Man erkannte seine eigenen Besonderheiten bei den Hellenen wieder, dem einzigen Volk der Weltgeschichte, dessen Genialität und Zerrissenheit an die der Deutschen heranreichte. Mit dem Versagen des klassischen Lebensentwurfs jedoch war die historische Chance vertan, die Menschen der anbrechenden Moderne in geregelte, durch sichere Geschmacksurteile gefestigte Bahnen zu lenken und sie nicht sittlich, politisch und ästhetisch verkommen zu lassen. | ||
Sander, Hans-Dietrich: Die Auflösung aller Dinge. Zur geschichtlichen Lage des Judentums in den Metamorphosen der Moderne. Herausgegeben von Heiko Luge. 2. neukonzipierte Aufl. 2023. 319 S. 420 gr. ISBN 3-944064-65-8. Gb. »Die deutsch-jüdische Frage ist seit Jahrzehnten auf ein Niveau abgesackt, das weder den deutschen noch den jüdischen Geist ehrt. Ich erkläre vorweg, daß mich das erkenntnisleitende Geschrei aus den Niederungen von Entschädigungs- und Laufbahninteressen kalt läßt. Meine Abhandlung versucht, die Höhe wiederzugewinnen, die von einer deutschen Sicht dieser Dinge bei Werner Sombart, Alfred Schuler, Ludwig Klages, Wilhelm Stapel, Wolfgang Höfler und Carl Schmitt erreicht war, ohne sich mit allen ihren Voraussetzungen und Ergebnissen zu identifizieren.« Das Typoskript von 1988 wurde von H.-D. Sander vor seinem Tod aktualisiert und mit einem Nachwort versehen. Die Neuausgabe erscheint mit ergänzenden Texten Sanders zur deutsch-jüdischen Problematik und ausgewählten Rezensionen. | ||
Johnson, Amara: Der Glatzkopf oder die Flucht nach Nigeria. Mit Bildern von John Bridge. 2022. 50 S. 100 gr. ISBN 3-9694034-1-3. Kt. |