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ARNSHAUGK VERLAG
Weltwitzer Weg 8 · 07806 Neustadt an der Orla
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»Wir Deutschen fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt;
und die Gottesfurcht ist es schon, die uns den Frieden lieben und pflegen läßt.«
(Otto von Bismarck)

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18000160 Arnshaugk, Faltblatt Pegida0.00 €
18000161 Willweber, Aufkleber Peggy mit Buch0.00 €
94372101 Hennig, Unterwegs in Dunkel-Deutschland24.00 €
94406452 Bremhorst, Initiation und Herrschaft34.00 €
94406496 Blueher, Parerga zur Achse der Natur24.00 €
94406482 Ach, Ist die Geschichte vorherbestimmt18.00 €
92637083 Castun, Lindenblatt 2 Reise10.00 €
87336511 Schwarz, Todesproblem in der Dichtung9.80 €
95930278 Panizza, Nero19.80 €
92637001 Schilling, Scharlach und Schwan22.00 €

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Aichelburg, Wolf von: Der Brand des Tempels. Dramen. 1993. 311 S. 412 gr. ISBN 3-926370-20-3. Lw. 24,– €*

Der Dramatiker Wolf von Aichelburg knüpft an eine österreichische Tradition an, die sich mit Namen wie Grillparzer und Hofmannsthal verbindet. Der Dramenband vereinigt unter dem Titel »Der Brand des Tempels« sieben Werke antiker Thematik, zwei davon wurden, früher nur im Entwurf vorhanden, erst 1992 vollendet. »Der Muttermord« (Versdrama), »Nochmals Odysseus«, »Der Tod des Peregrinos« (beide in Prosa) erschienen 1971 in Bukarest, die übrigen Versdramen »Helenas Entführung«, »Helenas Heimkehr«, »Medeas Kinder«, »Der Brand des Tempels« werden erstmals veröffentlicht.

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Grabbe, Christian Dietrich: Die Hohenstaufen. Ein Zyklus von Tragödien. 2020. 331 S. 505 gr. ISBN 3-944064-97-6. Gb. 24,– €*

»Eine andere mir merkwürdige Erscheinung, die während meiner Ferienaufenthalte in Frankfurt an mir vorüberging, war die von Grabbe. Ich hegte eine große Bewunderung für diesen Dichter und habe dieselbe, wenn auch nicht für alle, doch für einige seiner Werke bis heute bewahrt. Sein ›Friedrich Barbarossa‹ und ›Heinrich VI.‹ sind wahre deutsche Nationaldramen, auf die wir stolz sein können. Hier sind die ehernen Gestalten der Hohenstaufen und Heinrichs des Löwen in ihrer ganzen Größe lebendig geworden, und wie ist darin jeder deutsche Fleck verherrlicht! Was Grabbe erstrebte, ist ihm wirklich gelungen: ›Im Sonnenschein liegt der ganze deutsche Süden da, Adler schweben über Tirols Bergen, und die See braust um Heinrich des Löwen Staaten wie eine Löwenmähne.‹«
Adolf Friedrich Graf von Schack in »Ein halbes Jahrhundert«

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Hebbel, Friedrich: Demetrius. Dramenfragment. 2020. 159 S. 295 gr. ISBN 3-95930-229-0. Gb. 18,– €*

Der Fragmentcharakter des Fünfakters »Demetrius« ist wohl als Huldigung an Schiller zu verstehen, der über diesem Stoffe starb und dem Hebbel in seinen dramatischen Arbeiten leblang verbunden blieb. Ungeachtet des abrupten Schlusses ist der Spannungsbogen komplett ausgeführt. Denkbar ist auch, daß die Pünktchen nach der letzten Szene andeuten sollen, daß die Angriffe des katholischen Westens gegen die Erben des Byzantinischen Reiches und seiner Kirche nicht enden wollen. Das viel zu wenig beachtete Stück von Hebbel ist heute politisch hochaktuell.

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Hohentramm, Alexander von: Arminius. Ein deutsches Schicksal in Szenen. 2010. 107 S. 110 gr. ISBN 3-926370-52-1. Kt. 14,– €*

Der Weg des Arminius vom Anhänger römischer Kultur und Größe zum Führer der aufständischen Germanen wird in plastischen Szenen deutlich gemacht. Als er sich zwischen der Blutsbrüderschaft seiner frühen Kindheit, der Würde der germanischen Frau und dem Recht des Mannes, diese mit Waffen zu verteidigen, auf der einen und dem Imperium auf der anderen Seite entscheiden muß, wählt Arminius Recht und Freiheit des eigenen Volkes.
Rezension

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Koshmanov (Piligrim), Roman: Die Sage vom Ritter Dalibor. Ein Mysterienspiel in vier Akten. Aus dem Russischen übertragen von Daniil Koshmanov und Uwe Lammla. 2013. 92 S., 24 Zeichn. 150 gr. ISBN 3-926370-97-1. Gb. 16,– €

Der berühmte Feldherr Dalibor ist auf dem Heimweg aus der Schlacht in einen Hinterhalt geraten und hat durch den Fluch einer Hexe sein Augenlicht eingebüßt. Es ist ihm geweissagt, er könne es zurückerlangen, wenn er seine Geliebte Agnessa, die Tochter des Königs Wladislaw, heiratete. Er lernt als Blinder nach dem Gehör zu kämpfen und gewinnt Freunde, aber die Nachricht von der Vermählung Agnessas stürzt ihn in Verzweiflung, worauf er Jahre am Hof des Freundes zubringt. Als er erfährt, daß Agnessa doch noch unvermählt ist und sie der König als Turnierpreis gesetzt hat, scheint es zu spät. Wird er als Blinder die gefährliche Reise rechtzeitig schaffen und überdies alle Ritter besiegen können?

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Lammla, Uwe: Anna Luise. Ein Trauerspiel. 2009. 60 S. 100 gr. ISBN 3-926370-77-7. Kt. 8,– €

Dieses Versdrama spannt einen Bogen vom Jahre 1912 bis 1950, im Epilog zeigt sich sogar die Jahrtausendwende. Anna Luise von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, Gemahlin des letzten regierenden Fürsten im Deutschen Reiche, Freundin der Nietzsche-Schwester Elisabeth, zeigt in ihrem Leben beispielhaft Aufkommen und Wechsel der Ideologien nach dem Unverbindlichwerden der christlichen Weltanschauung. Ein Werk, das Fragen stellt und sich außerhalb der genugsam bekannten Deutungsmuster bewegt.

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Lammla, Uwe: Erex saga. Gesammelte Dramen, Bd 2. 2014. 315 S. 350 gr. ISBN 3-926370-76-9. Kt. 18,– €*

Der Band enthält die Dramen zu mittelalterlichen Stoffen »Laudine«, »Siegfrieds Tod«, »Engelhard«, »Der arme Heinrich«, und »Erex saga«.
Mittelalterfeste erfreuen sich großer Beliebtheit, in Buchtiteln ist von einer »populären Epoche« die Rede. Der moderne Mensch neidet dem mittelalterlichen die vielen Selbstverständlichkeiten, die Unmittelbarkeit des Rechts, die Farbenpracht der Stände und Feste und die größere Nähe von Kunst und Leben. Übersehen wird dabei gern, daß das Gottvertrauen bei Hoch und Niedrig Grundlage und Richtschnur aller Freiheit und Lebenslust bildete. Um dies zu zeigen, werden originär mittelalterliche Stoffe von Schnörkeln befreit und mit der Philosophie angereichert, die damals entstand.
Rezension

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Lammla, Uwe: Götzenspiele. Gesammelte Dramen, Bd 3. 2022. 300 S. 400 gr. ISBN 3-95930-262-2. Gb. 22,– €*

Der Band enthält die Dramen zu zeitgeschichtlichen Stoffen »Anna Luise«, »Hinz und Kunz«, »Der Mauerfall«, »Lob des Knasters«, »Muttermord«, »Hermann Sterl« und »Götzenspiele«. »Anna Luise« spannt einen Bogen vom Jahre 1912 bis 1950, im Epilog zeigt sich sogar die Jahrtausendwende. Anna Luise von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen, Freundin der Nietzsche-Schwester Elisabeth, zeigt in ihrem Leben beispielhaft Aufkommen und Wechsel der Ideologien nach dem Unverbindlichwerden der christlichen Weltanschauung.
Der Niedergang der Literatur geht mit einer Inflation der Literaturpreise einher. Wie man sich gegenseitig ehrt und beglückwünscht, auf der richtigen Seite zu stehen, zeigt »Hinz und Kunz«. Im übrigen wird deutlich, daß sich 1990 die schlechtesten Seiten beider deutscher Staaten unter der Aegide Amerikas vereinigten und wie dies lange vorbeitetet wurde. »Muttermord« zeigt die Folgen der Fortpflanzungsmedizin. Eine Zwillingsschwangerschaft mit Teilabtreibung führt den Überlebenden in eine Selbstverachtung, aus der er sich mit einem Muttermord zu befreien sucht. Eine Feministin sorgt für seine dauerhafte Wegsperrung. Das Drama zeigt, daß in der BRD Humanität nicht mit legalen Mitteln zu erreichen ist. »Hermann Sterl« thematisiert einen Aussteiger in Rußland und die russische Art, mit der Finanzkrise von 2008 umzugehen. »Götzenspiele« zeigt Schauspieler, die Corona-Lockdown und Russophobie in der Ukrainekrise zwingen, in ihren eigenen Lebensläufen dem zu folgen, was sie eigentlich nur nach Goethe spielen wollten. Die christliche Botschaft in der aktuellen Tragödie Deutschlands. Dieses Drama, im Herbst 2022 vollendet, erscheint hier erstmals.

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Lammla, Uwe: Hermann Sterl. Ekloge. 2009. 63 S. 80 gr. ISBN 3-926370-79-3. Kt. 8,– €*

Stoffgrundlage für »Hermann Sterl« wurden Presseberichte über den Moskauer Millionär German Sterligow, der durch politische Ambitionen sein Vermögen verlor und danach als Aussteiger mit Frau und Kindern und einer Schafherde in den Wald zog. Anlaß für die Berichte war eine Warenbörse, mit der Sterligow auf den Zusammenbruch der Finanzmärkte reagierte. Dem Autor erschien dies ein Versuch, mit ländlich-urwüchsiger Lebensweise dem Wirtschaftsleben eine neue Sinnhaftigkeit zu geben. Über die historische Person, deren Vorstellungen und Modelle soll mit diesem Stück nicht geurteilt werden. Die Ekloge trifft eher eine vielleicht utopische Gestalt, die zu ersinnen Sterligow dem Autor Anlaß bot.

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Lammla, Uwe: Hinz und Kunz. Neudeutsche Dramen. 2011. 106 S. 120 gr. ISBN 3-926370-59-9. Kt. 8,– €*

Der Niedergang der Literatur geht mit einer Inflation der Literaturpreise einher. Wie man sich gegenseitig ehrt und beglückwünscht, auf der richtigen Seite zu stehen, zeigt dieser Blick ins neudeutsche Schmierentheater.
Das Buch erhält außer dem Titelstück die beiden Einakter »Der Mauerfall« und »Lob des Knasters«.

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Lammla, Uwe: Laudine. Ein Minnespiel in drei Aufzügen. 2009. 74 S. 86 gr. ISBN 3-86901-151-3. Kt. 4,– €*

Am Hof des König Artus wird das Mittelalter lebendig: Turniere, Erbfolgestreit, Drachen und Riesen, Ehrsucht, Treue, Verrat und unbehoffter Beistand sowie Vermischung und Kampf von heidnischen und christlichen Vorstellungen und Bräuchen. Im Mittelpunkt steht die Hohe Minne, die Vorstellung, daß im Auf und Ab der Politik und des Kriegsglücks der Dienst an der erwählten Dame Fixpunkt und Zentrum bleibt. Vielfältige traditionelle Motive spitzen sich zu höchster Dramatik zu und zeigen, wie ein Herz durch die Überwindung seines Stolzes ein ganzes Bündel von Konflikten beizulegen vermag. So wächst aus dem kriegerischen Eingang auch ein Hohelied des Friedens.

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Lammla, Uwe: Musendämmerung. Gesammelte Dramen, Bd 1. 2014. 318 S. 350 gr. ISBN 3-926370-75-0. Kt. 18,– €*

Der Band enthält die Dramen zu antiken Stoffen »Punisches Lied«, »Polyphem«, »Nausikaa«, »Medea«, »Orpheus« und »Musendämmerung«.
In diesen gereimten Versdramen werden die tradierten Stoffe einer radikalen Neubewertung unterzogen. Der Autor zeigt, daß die Argonautenfahrt und die Odyssee aus einer Siegerperspektive geschrieben sind, die Parallelen zur heutigen Geschichtsfälschung aufweist. In der »Medea« stellt er den unverminderten Schrecken der klassischen Tragödie wieder her. Orpheus wird von allen operettenhaften Schnörkeln entkleidet, und damit die tiefe Tragik des Altertums an der Schwelle zum Christentum erlebbar gemacht. In der Musendämmerung zeigt sich außerdem, daß die Frohe Botschaft nichts an dem Umstande geändert hat, daß der Teufel der Herr der Welt ist und es die ewige Aufgabe des einzelnen bleibt, ihn zu besiegen.
Rezension

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Lammla, Uwe: Muttermord. Tragödie. 2009. 64 S. 100 gr. ISBN 3-926370-78-5. Kt. 8,– €*

Der erste Akt der Tragödie zeigt die Vorgeschichte. Ein nicht mehr ganz junges Paar wendet sich an einen Fortpflanzungsmediziner und sucht Hilfe, weil sich bislang kein Nachwuchs eingestellt hat. Es kommt zu einer Zwillingsschwangerschaft, welche die Mutter, die mittlerweile die Scheidung beantragt hat, nicht austragen will. Der Arzt schlägt vor, einen der Zwillinge zu töten und den anderen auszutragen, womit die Frau einverstanden ist. Im zweiten Akt hat der inzwischen zwanzigjährige Sohn seine Mutter getötet, die Polizei steht vor einem Rätsel, da der geständige Täter das Motiv nicht preisgeben will. Einer Psychologin gelingt es mit einem raffinierten Täuschungsmanöver, ihm sein Geheimnis zu entreißen. Inzwischen haben sich die Kriminalbeamten nach Erkundungen über das Umfeld des begabten jungen Mannes entschlossen, nicht weiter in den Jungen zu dringen und bei Gericht für Milde zu plädieren, da es sich um eine Entwicklungsstörung handle. Sie bitten die Psychologin dabei um Hilfe. Diese allerdings ist eine Vorkämpferin der Frauenbewegung und sieht in dem Jungen einen militanten Abtreibungsgegner. Aus diesem Grunde sorgt sie dafür, daß dieser als frauenmordender Serientäter dauerhaft weggesperrt wird. Im dritten Akt wird mit der Rechtsanwältin Elena eine positive Frauengestalt gezeigt, die den Machenschaften ihrer Gegnerin gewachsen ist. Allerdings zeigt sich in der folgenden Analyse der bundesdeutschen Politik und Gesellschaft, daß sie dabei die Grenzen der Legalität überschreiten muß.

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Lammla, Uwe: Punisches Lied. Tragödie. 2009. 60 S. 100 gr. ISBN 3-86901-207-2. Kt. 4,– €*

Dido, die Gründerin der Stadt und des Reiches Karthago, steht im Mittelpunkt dieser Tragödie, die Möglichkeiten der Freiheit und Selbstbestimmung der Frau auszuloten versucht. Ihre Schwester Anna sucht ihren Platz in der Geschichte, indem sie sich mit dem trojanischen Helden Aeneas verbindet, Dido weicht gerade diesem aus. Das Resultat ist für beide Schwestern das nämliche, die Selbsttötung auf dem Scheiterhaufen. Der überkommene Stoff wird in einer nachdenklich stimmenden Weise erlebbar gemacht. Insbesondere wird gezeigt, daß der Konflikt von Freiheit und Verantwortung unabhängig von aller religiösen Bindung besteht.

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Panizza, Oskar: Nero. Tragödie in fünf Aufzügen. Mit Federzeichnungen von Sebastian Hennig. 2024. 120 S. 200 gr. ISBN 3-95930-278-9. Lw. 19,80 €

Allein der Umstand, daß Nero der beliebteste Monarch der gesamten römischen Kaiserzeit war, muß vorsichtig machen in Anwendung von Gesichtspunkten, die zu falschen Resultaten führen müssen. Was wir einzig tun können, ist, historische Ereignisse und Personen durch moderne Kunstsprache uns menschlich näher zu bringen, alles Archaisieren zu unterlassen, und sie nur unter jenen welt-moralischen Gesichtspunkten zu beleuchten, die für die Völker Asiens wie des Abendlandes gleichermaßen gültig waren; um ein großes Beispiel anzuführen: wie Goethe seine »Iphigenie« schuf, oder wie Dürer die »Passion« in die Bildsprache des 16. Jahrhunderts übersetzte. – Um einen Maßstab für die schauspielerische Auffassung zu geben, dürften immerhin Tacitus’ »Annalen«, Buch XI–XVI sich am geeignetsten erweisen, obwohl er, durchtränkt von stoischen Grundsätzen, mit viel zu großem sittlichen Zorn an Nero herangeht. Wer dann noch etwa Ernest Renans »Antéchrist« lesen will, dürfte sich das Hauptsächliche angeeignet haben, um Nero als psychopathischen Herrscher auf der Bühne darzustellen.

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Preckwitz, Boris: Niobe. Raum im Ausnahmezustand. Staatsaktion in fünf Akten. 2018. 156 S. 240 gr. ISBN 3-944064-93-3. Gb. 18,– €*

Mythos, Logos und Nomos – als Leitmotive menschlichen Tuns und Trachtens – öffnen die Bühne für das Schauspiel Niobe. Die Handlung versetzt den archaischen Mythos der Königin Niobe von Theben in die Zeit der Perserkriege und spiegelt dabei die gesellschaftlichen und globalen Konflikte der Gegenwart. Die zentrale Botschaft lautet, daß es keine Autonomie ohne Kampfbereitschaft geben kann und wird. Dies fassen die heraklitischen Worte zusammen: Kämpfen muß das Volk um das Gesetz wie für die eigene Stadtmauer. Der Autor verbindet auf einzigartige Weise antikes Trauer- und Lustspiel, Barockoper, episches Theater, Farce, Burleske und Wanderbühne zu einem großen Welttheater.
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Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Schauspiel. Zum Neujahrsgeschenk auf 1805. Mit Bildern von Sebastian Hennig. 2021. 167 S., 15 ganzseitige Zeichn. 300 gr. ISBN 3-95930-250-9. Gb. 16,– €*

Schillers großartiges Freiheitsdrama hat schon manche Generationen Deutscher ermutigt. In Zeiten, in denen der »Geßler­hut« verkannt und beschönigt wird, ist diese Ermutigung nötiger als jemals zuvor. Die packend illustrierte Ausgabe ist ein Muß für jeden Freiheitshungrigen, der unsere Klassiker aus verstaubten Schrank­wänden und schäbigen Schülerausgaben herausholen will. Auf daß der Geist Schillers unser Volk wieder beseele!

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Schilling, Rolf: Scharlach und Schwan. Gedichte und Dramen. 1990. 207 S. 312 gr. ISBN 3-926370-01-7. Lw. 22,– €*

Das Buch enthält die Gedichtsammlung »Scharlach und Schwan« und die Dramen »Wir spielen Macbeth« und »Siegfrieds Tod«.

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Schwarz, Walter: Das Todesproblem in der Dichtung - Der Ackermann und der Tod. 2014. 112 S. 132 gr. ISBN 3-87336-511-1. Kt. 9,80 €

Johannes von Tepl, der auch als Johannes von Saaz bekannt ist, schrieb er um das Jahr 1400 den Dialog »Der Ackermann und der Tod«. Er nennt sich selber darin einen Ackermann im Vogelkleid, also als Schreiber mit der (Vogel-) Feder als Werkzeug. Er beschimpft den Tod, der seinerseits sich seinem Ankläger stellt und sich verteidigt. Der Text dieses Streitgesprächs ist der erste Höhepunkt der frühneuhochdeutschen Literatur und in der Sprache der Prager-Hofkanzlei Kaiser Karls IV. geschrieben. Zahlreiche Handschriften und Drucke zeigen, wie beliebt dieses Werk war.
Reinhold Schneider nannte es ein Trostbuch durch alle Jahrhunderte, von dem 1946 auch die sudetendeutsche Ackermann-Gemeinde ihren Namen herleitete. Nun hat das Institut für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien, Haus Königstein in Nidda, eine kleine Studie von Walter Schwarz: Das Todesproblem in der Dichtung Der Ackermann und der Tod herausgegeben, zu der Rudolf Grulich ein Vorwort schrieb. Das kleine Taschenbuch enthält auch einen dramatisierten modernen Text des tschechischen Regisseurs Dusan Robert Parizek. Diese moderne Fassung wurde nach der Wende in vielen Städten Böhmens aufgeführt.

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Werfel, Franz: Bocksgesang. Tragödie in fünf Akten. 2023. 91 S. 200 gr. ISBN 3-95930-279-7. Gb. 16,– €*

Im osmanischen Südslawien vermischen sich soziale und religiöse Konflikte mit unerfüllter Liebe. Ein zum Großbauern aufgestiegener Adliger verlobt seinen Sohn mit der Tochter eines ebenbürtigen Nachbarhofs. Eine seltsame Kälte erfüllt die Zeremonie, es gibt auch freche Andeutungen aus dem Gesinde. Der Bräutigam soll die Braut durch das Anwesen führen, sie sagt ihm auf den Kopf zu, daß er ihr intellektuell nicht gewachsen ist, weil sie sofort merkt, daß ein böses Geheimnis über dem Hof liegt. Durch den Auftritt eines westlich-aufklärerisch eingestellten Arztes erfahren wir, daß ein älterer Bruder des Bräutigams wegen angeborener Mißgestalt seit 23 Jahren in einem Stall verborgen und von einer Magd ernährt wird. Sein Ausbruch aus dem Stall und sein Auftritt bei den landlosen Zuwanderern wird zum Fanal eines Aufstandes, der in einer Kirche immer deutlicher mystische Züge annimmt. Nachdem der Aufruhr militärisch niedergeschlagen, der Hof des Gospodars niedergebrannt, das Land verwüstet und beide Söhne tot sind, entdeckt das vom Geheimnis entfremdete Elternpaar die Liebe neu. Aber auch das Geheimnis erlebt seine Wiedergeburt, der Drang zur Grenzüberschreitung bleibt in der Welt und wartet auf die nächste Tragödie.

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Werfel, Franz: Paulus unter den Juden. Dramatische Legende in sechs Bildern. 2022. 111 S. 240 gr. ISBN 3-95930-240-1. Gb. 18,– €

Wie der Traum die tiefere Rekonstruktion des persönlichen Lebens, so ist die Tragödie die tiefere Rekonstruktion des Weltgeschehens.
In diesem Sinne ist »Paulus unter den Juden« eine historische Tragödie. Nicht die Religion wird dargestellt, sondern die Menschen, die sie an sich erleiden. Um allen Mißverständnissen vorzubeugen: Es werden nicht Anschauungen, Bekenntnisse, Lehren, Dogmen, Glaubensstufen aneinander gemessen, verklärt und verworfen. Nichts anderes wird hier gezeigt als die große tragische Stunde des Judentums. Protagonist dieses Spiels ist Israel. Ohne Willkür. So ist es! So war es! (Franz Werfel)
Rezension

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Zedlitz, Baron Joseph Christian von: Kerker und Krone. Schauspiel in fünf Aufzügen. 2022. 84 S. 180 gr. ISBN 3-95930-242-8. Gb. 16,– €*

Die Geschichte des Torquato Tasso, der wegen unziemlicher Liebe ins Irrenhaus gesteckt wurde und erst sterbend die Anerkennung der Fürsten fand, wurde oft erzählt. So auch in diesem anmutigen Stück. Daß der Jugendfreund Eichendorffs der Vergessenheit anheimfiel, dürfte mit seiner Nähe zu Metternich zusammenhängen, der dem linken Zeitgeist als Unperson gilt. In dem Maße wie wir nicht mehr nur das Außerordentliche, sondern auch das Ordentliche schätzen, findet auch der Biedermeier wieder Freunde. In unserer Ausgabe wurde die altertümliche Schreibweise weitgehend beibehalten.

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