Mehr als 14 Sammlungen an Gedichten umfasst das lyrische Werk von Uwe Lammla –
das ist auch für jemanden, der seit mehr als 30 Jahren Gedichte schreibt, eine große
Anzahl an Versen. Und zum Fleiß kommt bei Uwe Lammla auch der richtige Nerv: für die
Ansprache des Lesers, für das richtige Versmaß, für die Vielzahl an Themen.
Uwe Lammla wurde 1961 in Neustadt an der Orla in der damaligen DDR geboren. Schon
mit 17 Jahren entdeckte der Thüringer seine Liebe zur Lyrik, aber während mancher sich
im Schwange des Verliebtseins aufs Dichten verlegte und schon bald davon abkam, ist
Uwe Lammla dieser Liebe treu geblieben. Seine Biografie verlief keinesfalls glatt. Schon
als Schüler fiel er politisch auf, bei der NVA konnte er ebenfalls nicht glänzen. Seine
Leidenschaft für Lyrik und Prosa wurde indes größer und er fand seine Vorbilder bei den
Klassikern: vor allem Novalis, Verlaine, Celan hatten es ihm angetan. Und die klassische
Form seiner Gedichte zeigt die Anlehnung an diese seine Vorbilder noch heute, obwohl
Uwe Lammla heute längst seinen eigenen Stil beim Schreiben gefunden hat.
Nach seiner Ausreise nach Westdeutschland im Jahr 1984 entstanden weitere Werke.
Eine interessante Biografie, ein interessanter Typ, der interessante Gedichte schreibt.
Bemerkenswert ist das Interview eines Journalisten mit Uwe Lammla, das dieser auf
seiner Homepage www.lammla.de zum Lesen präsentiert. Hier erfährt man viel über den
Autor, über sein Anliegen, das ihn treibt Gedichte zu schreiben.
Im vorliegenden Band »Das Jahr des Heils« geht es – natürlich auch und vor allem – um
die Liebe. Aber der Begriff zeigt ein breites Spektrum. Da ist die Liebe zu Gott, zur
Mutter, zum Vater. Und es werden ganz alltägliche Geschichten erzählt: von einem
Volksfest etwa und hier ist es die Liebe zum Detail, die das Gedicht durchzieht wie ein
roter Faden. Freude und Trauer haben ebenso ihren Platz in Lammlas Gedichten wie
Hoffnung und immer wieder Glaube, tiefer und echter Glaube. Zudem bekommt der Leser
in einigen Gedichten eine ganz neue und individuelle Sicht auf historische
Persönlichkeiten. Entstanden sind kleine, feine lyrische Meisterwerke. Sie machen
neugierig auf mehr von Uwe Lammla.
Kerstin Thierschmidt